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Hatespeech bekämpfen

Die Herausforderung

Im Internet, vor allem in sozialen Netzwerken, wird über vieles geschrieben, diskutiert und spekuliert. Wahrscheinlich hast du dort auch schon den einen oder anderen Post gelesen, der einem Menschen oder einer Gruppe gegenüber nicht sonderlich freundlich war. Wenn dieser Post so weit ging, dass Menschen dabei gezielt abgewertet und angegriffen wurden, oder sogar zu Gewalt gegen sie aufgerufen wurde, dann nennt man das Hate Speech. Das NoHateSpeech Movement des Europarates beschreibt das so:

„Hate Speech ist, wenn man Worte und Bilder als Waffe einsetzt, bewusst, gezielt und voll auf die Zwölf. Wenn Menschen abgewertet und angegriffen werden oder wenn zu Hass oder Gewalt gegen sie aufgerufen wird. Oft sind es rassistische, antisemitische oder sexistische Kommentare, die bestimmte Menschen oder Gruppen als Zielscheibe haben.”

Meinungsfreiheit hat also immer da eine Grenze, wo die Würde eines Menschen angegriffen wird. Den meisten Menschen geht es ähnlich, wenn sie einen solchen Post lesen: Sie wissen nicht, wie sie darauf reagieren sollen. Ist es okay, so etwas zu ignorieren? Oder ist es besser, sich einzumischen – und wenn ja, wie am besten? Und was machst du, wenn sich der Hass, nachdem du dich eingemischt hast, plötzlich gegen dich selbst richtet?

Das gibt es bereits

Natürlich kannst du den Post einfach ignorieren. Das ist auch nicht immer falsch, denn so bekommen die trollenden Verfasser*innen weit weniger Aufmerksamkeit – um die es ihnen meistens geht. Andererseits dominieren dadurch laute, aggressive Gruppen viele Online-Debatten, obwohl die stille Mehrheit eigentlich ganz anderer Meinung ist, und Trolle verstehen den fehlenden Widerspruch oft auch als Bestätigung. Um dieses Zerrbild in den sozialen Netzwerken zu verändern, ist es also sinnvoll und auch wichtig, selbst aktiv zu werden. Dafür gibt es viele Möglichkeiten. Einige Ideen haben wir hier zusammengestellt: Das Bundestrollamt für gegen digitalen Hass hat zwei kurzweilige und informative Staffeln rund um Hate Speech veröffentlicht – und was du dagegen tun kannst.

Es gibt mittlerweile auch einige spannende Dokumentationen über Hetzer*innen und die Troll-Fabriken, die Hass im Netz immer öfter aus dem Hintergrund koordinieren. Der NDR hat die Dokumentation „Die Trolle” veröffentlicht, ZDF Neo die Dokumentation „Hass im Internet“ und Funk die Dokumentation „Lösch Dich: So organisiert ist der Hass im Netz“. Lena Meyer-Landrut hat auf Instagram – zunächst kommentarlos – einige der Hasskommentare visualisiert, die sie erhalten hat. Die Reaktionen waren spannend. Schau selbst: https://www.instagram.com/p/BqFrkXVnE7d/.

Sascha Lobo erklärt in einem Vortrag auf der re:publica, wie du einen Shitstorm durchstehst: „How to Survive a Shitstorm” (https://www.youtube.com/watch?v=-OzJdA-JY84), und Vanessa Vu erzählt in einem Interview, wie sie einem Shitstorm standgehalten hat: https://medianauten.net/vanessa-vu-shitstorm.

So kannst du selbst aktiv werden

In Workshops des Netzwerks Junge Gegenargumente bekommst du Einblick in Rechtspopulismus und dazu, wie du ihn erkennst und mit ihm umgehen lernst: http://junge-gegenargumente.de/. Das geht natürlich auch digital, z.B. mit unserem digitalen Brettspiel Invasion der Cybertrolle. Im NoHateSpeech Movement kannst du dich vernetzen, um Haltung zu zeigen und Hate Speech etwas entgegenzusetzen: https://no-hate-speech.de/de/mitmachen/.

Das NoHateSpeech Movement hat auch eine famose Sammlung von GIF-Bildern (Graphics Interchange Format) zum Kontern von Hate Speech: https://no-hate-speech.de/de/kontern/fuer-gegen-alle-hate-speech/. Du kannst dich da jederzeit bedienen, es ist aber auch erwünscht, dass du zur Erweiterung der Sammlung beiträgst. Du kannst Hasskommentare jederzeit melden. Wie das geht, findest du z.B. hier: https://no-hate-speech.de/de/wissen/#was-kann-ich-gegen-hate-speech-tun. In der Bürgerrechtsbewegung Reconquista Internet kannst du dich für Liebe und Vernunft und zivilisierte Diskurse im Internet einsetzen: https://reconquista-internet.de.

Projektideen


Dieses Material wurde von der Organisation Youth Policy Labs – gemeinnützige Gesellschaft für Jugendforschung mbH entwickelt und steht unter der Lizenz CC-BY 4.0 | OKF DE/Youth Policy Labs